Vereinshistorie

Als einer der ältesten Koblenzer Karnevalsvereine sind wir natürlich verpflichtet, Tradition und Vereinsgeschichte zu bewahren. Vieles ist nur auf Papier archiviert und daher ist es langsam an der Zeit, den medialen Wandel zu vollziehen und unsere Vereinsgeschichte mit Bildern und anderen Dokumenten digital zu veröffentlichen.

Für die Jüngeren sicher eine interessante Lektüre, für die älteren Vereinsmitglieder sind bestimmt ein paar nette Fundstücke mit Erinnerungswert dabei. Viel Spaß beim Lesen!

Vorgeschichte - Gründungsjahr 1936

Rosenmontags-Festzug 20.02.1939 Rosenmontags-Festzug 20.02.1939 vor Balduinbrücke

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wird auch in Koblenz ein Katholischer Gesellenverein ins Leben gerufen. Unter anderem hat dieser sich der Pflege des heimischen Brauchtums angenommen. So starten seine Mitglieder, Handwerker aller Sparten, während der Fastnachtszeit Sitzungen und Bälle, die schon bald darauf niemand mehr in der Rhein-Mosel-Stadt missen will. Schon 1931 verfügt der Gesellenverein über ein eigenes stattliches Funkenkorps in den Stadtfarben Rot-Weiß.

1933 kommen dann aber die neuen Machthaber. Sie lösen nach und nach sämtliche Vereine auf oder "schalten sie gleich". Besonders der Katholische Gesellenverein ist den "Neuen" ein dicker Dorn im Auge, doch Kolpingsohn Jupp Thunert gibt nicht auf!

1936 sinnt er nach einem Ausweg, um seine geliebte Fastnacht zu erhalten. Er schart seine Freunde um sich und gründet mit ihnen als Tarnverein die Funken Rot-Weiß.

1937 - 1950

Sturm auf's Rathaus Sturm auf's Rathaus mit Rot-Weiß

1946 sind die Funken die Ersten in Koblenz, die sich nach dem Krieg wieder närrisch geben. Sie nehmen an der ersten Sitzung von Radio Koblenz, einem regionalen Sender des SWF (heute SWR), teil.

1947 gingen dann die Sitzungen notgedrungen in den heute nicht mehr vorhandenen Film-Palast in der Löhrstraße, weil es im kriegszerstörten Koblenz an einem geeigneten Saal fehlte. Es ist die Zeit, als das Publikum mit Bargeld auch Kohlen und Briketts mitbringt, um damit die Eintrittskarten zu erwerben. Mit diesem Brennmaterial wurde dann der Saal geheizt und das Programm konnte beginnen. Da der Kinosaal nicht bewirtschaftet werden konnte, mussten sich die Gäste ihre Speisen und Getränke von zu Hause mitbringen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet aus dieser Misere der Nachkriegszeit ein Juwel der Koblenzer Fastnacht werden würde? Die „Trockensitzung“ war geboren.

So unternehmen in den Folgejahren viele bekannte Persönlichkeiten bei den Rot-Weißen die ersten karnevalistischen Gehversuche (Willi Hörter sen. und jun., Emmi Kellner, Hans Nievenheim, Alfred Ries, Karl Rosenbaum, Heinz Grindel u.v.a.). Heinrich Kramer war unter ihnen einer der vielseitigsten Männer bei Rot-Weiß und auch der Erfinder für das bis 2006 geltende Motto: „Alles Geck am Deutschen Eck!“.

1951 - 1970

Prinz Werner im Glück Prinz Werner im Glück (1951)

1951 wurde Werner Kratz Präsident der Gesellschaft, bis dahin Vortragender und Elferratsmitglied. Jupp Thunert, der Vereinsgründer, wurde Ehrenpräsident und 1. Vorsitzender.

1952 erster Prinz der Funken Rot-Weiß wurde Werner Kratz („Prinz Werner im Glück“). Sein Lied "Der Werner kommt, der Werner kommt" wurde sein Markenzeichen über drei Jahrzehnte. Er war es auch, der die Idee für eine ständige weibliche Begleitung des Prinzen, die Dame Confluentia (spätlat. confluentia = Zusammenfluss, hier von Rhein und Mosel) hatte. Seine Idee traf bei den Koblenzer Karnevalisten aber nicht unbedingt direkt auf Gegenliebe und bedurfte jahrelanger Überzeugsarbeit. So krönte er zunächst nur für die Rot-Weißen Sitzungen jedes Jahr eine eigene Dame Confluentia.

1960 zog Prinz Heinz der Maler (Kunstmaler Heinz Kassung) als zweiter Prinz der Rot-Weißen durch die fünfte Jahreszeit. Er war der bisher jüngste Prinz und besonders die Frauen sangen sein Lied: "Was kann der Maler Heinz dafür, dass er so schön ist!".

1964 war der Start, dass die Rot-Weißen 7mal hintereinander die Dame Confluentia in eigener Regie stellten: Margaret Staudach, Hanni Kratz-Kluth, Otti Grindel, Anneliese Löhr, Hilde Diepenbeck, Ria Wörsdörfer und Anneliese Krämer.

1966 zieht die "Trockensitzung" um vom Filmpalast in die Rhein-Mosel-Halle.

1971 - 1985

Prinz Heinz & Confluentia Christa (1976) Prinz Heinz & Confluentia Christa (1976)

1971 zieht nun endgültig eine mit dem Prinzen (August I. von der Eul) gekrönte Symbolfigur Confluentia (Marie-Luise Kohns) durch Koblenz. Die Dame Confluentia, närrische Regentin für alle Frauen in der Stadt, zählt seitdem zu den karnevalistischen Errungenschaften der Nachkriegszeit. Die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karnevalsvereine (AKK) übernahm die Dame Confluentia in ihre Regie.

1976 übernahmen Prinz Heinz vom Goldenen Humor (Heinz Grindel) und seine Lieblichkeit Confluentia Christa (Ex-Funkenmariechen Christa Welling) die Regentschaft im Koblenzer Karneval. Sie waren eine glückliche Paarung aus Charme und Humor und zwei echte Kowelenzer Schängel. Als Tanzpaar begeisterten Funkenoffizier Bernhard Rischen mit seinem Mariechen Renate Rischen.

1981 wurde Werner Wiemers neuer Präsident. Er löst nach 30jähriger Amtszeit Werner Kratz ab. Horst Welling übernahm den 1. Vorsitz von Hans Link, der ebenfalls aus Altersgründen zurücktrat. Im Oktober wurde das Traditionsregiment gegründet. Erster Kommandeur wurde Willy Wörsdörfer.

1985 Gründung der uniformierten Damengruppe als weiteren Zuwachs des Vereins.

Sitzungsheft 1974
Trockensitzung 1974.pdf
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Sitzungsheft 1984
Trockensitzung 1984.pdf
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Sitzungsheft 1985
Trockensitzung 1985.pdf
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1986 - 1988

Prinz Dieter & Confluentia Winnie (1986) Prinz Dieter & Confluentia Winnie

1986 werden die K. K. Funken Rot-Weiß 50 Jahre jung und Prinz Dieter I. (Dieter Buslau) von der magischen Feder übernimmt in Koblenz die Herrschaft. An  seiner Seite die Dame Confluentia Winnie (Winnie Buslau), die auch gleichzeit seine Ehefrau ist. Mit humorvollen Auftritten und allerlei magischen Kunststücken begeiterten sie das närrische Publikum in Koblenz. Mit zum Erfolg beigetragen hatte nicht unwesentlich die "Knollwurscht" (Jürgen Seith), der Hofnarr des Prinzenpaares.

Susi Diedrich ist nun Funkemariechen. Gleichzeitig war sie gemeinsam mit Anne Kühfuß Page des närrischen Herrscherpaares.

Das Traditionsregiment erhielt eine Standarte. Diese wurde von der Schatzmeisterin Christa Michels in zweijähriger mühsamer Handarbeit gestickt. Sie benötigte ca. 1000 Arbeitsstunden und stickte insgesamt 400.000 Stiche.

Präsident Werner Wiemers wurde zum Ehrenoberst des Traditionsregimentes ernannt.

1987 werden Anne und Manfred Kühfuß das neue Tanzpaar der Funken und Jutta Grupe neue Kommandeuse des Funkencorps.

1988 wird Ernst Braun für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.

Sitzungsheft 1988
Trockensitzung 1988.pdf
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1989 - 1992

1989 löst Jürgen Seith Werner Wiemers im Amt des Präsidenten ab und Werner Wiemers wird Ehrenpräsident. Werner Seith ist nun "Funkenmajor" und damit Kommandeur des Funkencorps.

1990 Paul Reuter, der als Maler beim Wagenbau und Bühnenbildviele Jahre für den Verein tätig war, wird Ehrenmitglied.

Eine neue Gruppe wird ins Leben gerufen. Es sind unsere Maskottchen, die in Manier der Cheer-Leader vornehmlich den Präsidenten vor Übergriffen weiblicher Fans schützen. "Chefin" der Gruppe wird Ex-Funkenmariechen Heike Kohlheyer.

Renate Rischen wird Leiterin der Damengruppe und Kathrin Stratmann neue Marketenderin des Traditionsregimentes.

1992 erhält Manfred Michels für seine langjährigen Verdienste eine besondere Auszeichnung des RKK. Die Stadt Koblenz ist jetzt 2000 Jahre jung.

Sitzungsheft 1990
Trockensitzung 1990.pdf
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1993 - 1999

Prinz Jürgen und Confluentia Elke

1993 wird Kurt Pohlmann Ehrenmitglied für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit bei den Rot-Weißen.

Hurra, ab jetzt gibt es eine Kindertanzgruppe. Die Leitung hat Juliane Gruber.

1995 stoßen die Altstadtnarren zu unserem Verein. Aus einer privaten Initiative wird eine eigene Gruppe, die uns mit jährlich wechselnden Kostümen erfreut.

1996 feiern wir 60 Jahre K. K. Funken Rot-Weiß und stellen mit Prinz Jürgen der Luftikus (Jürgen Seith) und Confluentia Elke (Elke Persch) zum vierten Mal den Prinzen in Koblenz. Zum ersten Mal sang sich ein Tollitätenpaar durch die närrische Session. Außerdem gab es zum ersten Mal keinen Hofnarren, sondern zwei "Prinzepänz". Schriftführerin Michaela Bayer war als Page mit dem närrischen Gefolge unterwegs.

1997 geht Manfred Michels nach 31 Jahren Vereinsmitgliedschaft und 22 Jahren als Geschäftsführer in den karnevalistischen Ruhestand.

Willi Wördörfer übergibt das Kommando des Traditionsregimentes an Berni Stratmann.

1998 wird ein Ehrenrat gegründet. Mit Annemarie Stratmann, Werner Wiemers und Manfred Michels bleiben uns drei echte Karnevalisten im Verein als Berater und Vermittler erhalten.

1999 wird Willi Wörsdörfer Ehrenmitglied der Rot-Weißen und Ehrenkommandeur des Traditionsregiments.

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